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Wenn es beim Wasserlassen schmerzt und brennt und Sie das Gefühl haben, ständig auf die Toilette zu müssen, haben Sie wahrscheinlich eine Blasenentzündung. Warum pflanzliche Helfer dann oft besser sind als Antibiotika.
Wer als Kind bei Omas Ratschlägen nur genervt mit den Augen gerollt hat, weiß es heute oft besser. Denn sie hatte recht: Wer sich bei winterlichen Temperaturen auf kalte Fußböden setzt und auf warme Kleidung verzichtet, riskiert eine Blasenentzündung. Die Kälte ist zwar nicht die Ursache, begünstigt aber den Harnwegsinfekt. Meist wird dann schnell zu Antibiotika gegriffen, um Bakterien zu bekämpfen. Doch das kann auch negative Folgen haben und ist gar nicht immer nötig.
Frauen häufiger betroffen
Frauen haben wegen ihrer kürzeren Harnröhre häufiger mit einer Blasenentzündung zu kämpfen als Männer. Bei Frauen ist die Harnröhre nur zwei bis fünf Zentimeter lang, bei Männern 17 bis 20 Zentimeter. Die Keime gelangen deshalb leichter in die Blase. Sie setzen sich an der empfindlichen Schleimhaut fest und lösen Beschwerden aus.
Blasenentzündung
nach dem Sex
Meist wird die Krankheit durch Erreger beim Geschlechtsverkehr oder durch falsche Intimhygiene übertragen. So sollte beim Toilettengang immer nur von vorne nach hinten gereinigt werden, nicht anders herum.
Auch eine übertriebene Intimhygiene und Hormonumstellungen fördern eine Blasenentzündung. Denn dadurch werden die gesunden Bakterien in der Scheide verändert. So sind Frauen in der Schwangerschaft und in den Wechseljahren und Diabetiker besonders gefährdet.
Wann zum Arzt?
Beim Wasserlassen brennt es, Sie spüren ständigen Harndrang, vielleicht auch Schmerzen im Unterleib? Wenn Beschwerden nach drei Tagen nicht abklingen, sollten Sie zum Arzt gehen. Unbehandelt können die Bakterien in die Nieren wandern und eine gefährliche Nierenbeckenentzündung verursachen. Der Arzt ist vor allem auch dann gefragt, wenn Männer, schwangere Frauen oder Kinder betroffen sind oder Fieber und Nierenschmerzen auftreten.
Heilpflanzen statt Antibiotika
Ist die Blase entzündet, werden häufig Antibiotika verschrieben. Doch durch häufige Verordnungen von Antibiotika können die Bakterien irgendwann unempfindlich (resistent) werden. Zudem besteht die Gefahr, dass Antibiotika die Blase schädigen, indem sie ihren natürlichen Schutz schwächen. Sie töten nämlich nicht nur die schädlichen Keime, sondern auch die nützlichen körpereigenen Bakterien. Infekte werden so noch begünstigt. Bei nur leichten Beschwerden lässt sich auch ohne Antibiotika die Blasenentzündung pflanzlich behandeln.
Natürliche Helfer bei Blasenentzündung
Bei leichten Beschwerden helfen pflanzliche Arzneien und Hausmittel, die zudem die Entzündung bekämpfen. So lässt sich die Blasenentzündung natürlich behandeln:
In Ihrer Apotheke erhalten Sie zudem Präparate mit der Aminosäure Methionin, die den natürlichen Säureschutz der Blase stärkt. Zudem hemmt sie das Wachstum von Bakterien und hilft so, sich schneller zu erholen, wenn die Blase entzündet ist.
Ibuprofen lindert Schmerz
Der Arzt entscheidet, ob ein Antibiotikum nötig ist oder bei einer schmerzhaften Blasenentzündung ein Schmerzmittel wie Ibuprofen ausreicht. Sind doch Antibiotika nötig, ist es wichtig, die Tabletten genau wie vom Arzt verordnet, einzunehmen. Wenden Sie sich bei Fragen dazu gerne an uns in Ihrer Apotheke.
Für eine starke Blase
Am besten kommt es erst gar nicht zur Blasenentzündung. Hier ein paar Tipps, um die Blase gesund zu halten:
Die Impfung gegen Blasenentzündung
Wenn Ihre Blase häufig entzündet ist, können Sie eine Impfung in Betracht ziehen. Dabei werden abgetötete Bakterien injiziert, gegen die der Körper Abwehrstoffe bilden soll. Für den umfassenden Schutz sind drei Impfungen im Abstand von ein bis zwei Wochen innerhalb eines Monats nötig. Die Wirksamkeit der Impfung steht noch auf dem Prüfstand. Sie ist in Deutschland eine IGe-Leistung und wird nicht von der Krankenkasse bezahlt.
Alternativ gibt es Kapseln zur Stärkung der Infektabwehr bei häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen. Drei Monate lang wird täglich eine Kapsel mit enthaltenen Bakterienstämmen auf leerem Magen geschluckt. Nach weiteren drei Monaten erfolgt eine Auffrischung.
Die richtige Verhütung bei häufiger Blasenentzündung
Spermienabtötende Cremes und Gele sowie ein Diaphragma schädigen die schützenden Bakterien im Intimbereich. Sie können eine Blasenentzündung begünstigen. Für Frauen, die häufig darunter leiden, ist ein Kondom eine gute Alternative. Es verhindert, dass Bakterien in die Harnwege gelangen.
Peter Hiebel,
